Insektenhotels - Insekten sind wichtig für unser alltägliches Leben

Borkener Fachschüler bauen ein InsektenhotelBild vergrößern
Anne Olthoff-Hoge und Michael Mertens beim Bau des Insektenhotels


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Die Projektgruppe mit der Bürgermeisterin (rechts) vor dem Borkener Rathaus


Die Gruppe um Lisa Seggewiß, Anne Olthoff-Hoge, Michael Mertens, Felix Nießing und Johannes Winkelkotte konnte für die Außenwirkung der Landwirtschaft ein besonderes Zeichen setzen.

Die genannten Studierenden haben sich dem oft diskutierten und weitem Themenfeld des Insektensterbens gewidmet. Die Idee war es, mit einer Aktion zum Schutz der heimischen Insektenwelt zu verdeutlichen, dass die jungen Landwirtinnen und Landwirte sich ihrer Verantwortung im Umgang mit der Umwelt bewusst sind und eine hohe Bereitschaft mitbringen, um gemeinsam mit der gesamten Gesellschaft nach Möglichkeiten zur Verbesserungen der aktuellen Situation zu suchen.

So kam den Studierenden in der frühen Findungsphase der Projektwoche die konkrete Idee, eigene Insektenhotels zu entwerfen und aufzustellen. Um einen direkten Ansatz für eine Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern aus der Region zu finden, haben sich die Studierenden überlegt, den Aufbau der Insektenhotels gemeinsam mit verschiedenen Kindergärten und unter aktiver Beteiligung der Kindergartenkinder durchzuführen. Damit konnte das Thema und die Idee dahinter über die Kinder direkt in die Mitte unserer Gesellschaft, den Familien transportiert werden. „Wir wollten dieses Nistwandprojekt mit Kindern durchführen, da dort der Grundstein gelegt wird für ein frühes Bewusstsein bzgl. der Wichtigkeit der Insekten für uns alle“, so Lisa Seggewiß.

Die Gruppe nahm also Kontakt zu den Kindergärten in der Region auf. Beim St. Franziskus Kindergarten in Heek-Nienborg und der Gruppe „Waldkindergarten-Waldwurm“ des Kindergartens St. Martin in Raesfeld war die Bereitschaft für eine Zusammenarbeit seitens der Verantwortlichen Gruppenleitern direkt gegeben und es bestand ein großes Interesse an dem Thema.

Für den Bau der Nistwände bereitete die Projektgruppe die Einzelteile im Vorfeld vor und besuchte die Kinder vor Ort im Kindergarten. Dort bauten sie dann innerhalb von zwei Tagen gemeinsam mit den Kindern die „Insektenhotels“ zusammen und stellten sie auf. Die Insektennistwände bestehen aus nachhaltigen Materialien und wurden u.a. aus alten Sparren von einer ehemaligen Schoppe gebaut. Die Rückseite wurde aus den alten Türen und das Dach aus sieben alten Dachziegeln gefertigt, um das Innenleben vor Regen zu schützen.

Aufgrund von Informationen eines örtlichen Imkers wurden Birkenscheiben, Miskantus, Hohlsteine, Tonrohre, Tannenzapfen, Haselnuss- und Birkenäste für die Füllung verwendet. Damit die Vögel nicht an das Innenleben gelangen, wurde vor dem Gesamten Innenraum ein Kaninchendraht gespannt.

Dazu mussten die einzelnen Komponenten in eine passende Länge geschnitten und die Tannenzapfen getrocknet werden. Um die Kinder für das Thema zu begeistern, wurden Informationen und Bilder gesammelt, mit denen den Kindern die verschiedenen heimischen Insekten vorgestellt und gezeigt wurden. Zudem wurde die Geschichte „Die Fliegenklatsche“ von Marco Wittler vorgelesen, da diese die Thematik des Insektensterbens für die Kinder in einer spannenden Form verdeutlicht.

Einige Tage nachdem die Studierenden ihre Arbeit in der Fachschule dem Lehrerkollegium, interessierten Mitarbeitern der Kreisstelle und ausgewählten Gästen vorgestellt hatten, meldete sich Frau Kalfhues, Mitarbeiterin der Stadt Borken, und bekundete Interesse an einer Zusammenarbeit mit den Studierenden der Projektgruppe. Es sollte ein weiteres Insektenhotels direkt vor dem Borkener Rathaus aufgestellt werden. Hier waren im vergangenen Jahr bereits Blühstreifen zum Schutz der Insekten angelegt worden. Die Errichtung eines Insektenhotels sollte diese Idee abrunden.

Die Studierenden zögerten keine Sekunde und gaben der Stadt eine Zusage für die Fortsetzung ihrer Projektarbeit. So kam es dazu, dass die Gruppe gemeinsam mit den Kindern vom Borkener St. Remigius Kindergarten ein weiteres Insektenhotel baute und in Anwesenheit der Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing aufstellte. Dieser zusätzliche Projekttag wurde auch von der regionalen Presse begleitet. So war unter anderem ein Beitrag bei „Borken Live“ zu sehen und ein Artikel in der Borkener Zeitung zu lesen.

Das im Vorfeld festgelegte Ziel der Studierenden wurde vollständig erfüllt, da sie einen guten Beitrag zur Zusammenarbeit mit der Gesellschaft leisten konnten. Auch Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing war von der Zusammenarbeit begeistert: „Wir freuen uns, dass wir die angehenden Agrar-Betriebswirte und -wirtinnen für diese Aktion gewinnen und hiermit ein weiteres Projekt in Kooperation mit der Fachschule für Agrarwirtschaft durchführen konnten.“

Autor: Marc Höckesfeld